Nie wieder ist jetzt! Heute vor 1000 Tagen begann der unbarmherzige Angriffskrieg Putins auf die Ukraine. Am Sonntag, am Volkstrauertag, haben wir auch in Aschendorf der Opfer gedacht. Die Liedertafel und das Realschulorchester haben das Gedenken würdig umrahmt. Wir gedachten der Opfer der beiden großen Weltkriege sowie aller Opfer von Krieg und Gewalt. Vertreter unser Aschendorfer Vereine zeigen seit Jahren ein starkes Zeichen des Zusammenhalts und spenden gemeinsam für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und legen einen gemeinsamen Kranz nieder, in diesem Jahr stellvertretend für alle, durch den Vorstand des Schützenvereins Aschendorf. Nie wieder ist jetzt - die Botschaft muss gerade heute weitergetragen werden. Deshalb teile ich meine Gedenkansprache auch hier. Das Gedenken an die beiden großen Kriege des 20. Jahrhunderts und ihre zahllosen Opfer ist in Europa zur Tradition geworden, mehr noch, zu einer humanitären Verpflichtung, der wir uns nicht entziehen dürfen. Wir gedenken heute hier auch besonders der Aschendorfer Gefallenen der beiden Weltkriege, deren Namen hier an den Stelen und in der Michaeliskapelle zu lesen sind. Sie sollen unvergessen sein. Und leider müssen wir auch in diesem Jahr im Besonderen an die Menschen in der Ukraine, in Israel und Gaza denken. Die Bilder, die uns täglich begegnen, das unfassbare Leid der Menschen dort berühren uns. Aber wir gedenken auch der Verantwortung, die wir für kommende Generationen tragen. Es ist unsere Aufgabe, nicht nur zu erinnern, sondern aktiv für den Frieden und die Freiheit einzutreten – zu Hause, in Europa und weltweit. Es liegt an uns, für eine Welt einzutreten, in der Gewalt und Krieg nicht die Antwort sind, in der wir Konflikte auf friedlichem Weg lösen, in der Respekt und Verständigung über Hass und Gewalt stehen. Nach dem beispiellosen Terrorangriff der Hamas auf Israel und seine Zivilbevölkerung im letzten Jahr, drückten viele Bürgerinnen und Bürger sowie zivilgesellschaftliche Organisationen unter dem Motto „‚Nie wieder‘ ist jetzt“ ihre Solidarität, aber auch ihre Sorge vor einem zunehmenden Antisemitismus aus. Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Wolfgang Schneiderhan gibt in diesem Jahr dazu das Geleitwort: Durch unser Gedenken am Volkstrauertag an die weltweiten Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft wollen wir die Erinnerung an die Schrecken des Krieges wachhalten und somit Kriegen und Gewaltherrschaften aktiv entgegentreten. „Nie wieder“ heißt also nicht nur, sich an die Vergangenheit zu erinnern, sondern bedeutet vielmehr, dem Hass heute ent- schlossener denn je entgegenzutreten. Es bedeutet auch, Falschinformationen als solche zu benennen und sich an die Seite derer zu stellen, die Angriffen ausgesetzt sind. Zu lange haben wir uns darauf verlassen, dass die Sicherheitsorgane allein Gefahren für unsere Demokratie abwehren. Aber angesichts der zunehmenden Schärfe und Härte im politischen Diskurs und der Fülle an Falschinformationen heißt das: Als eine Gesellschaft, der Demokratie, Menschenrechte und die Würde jedes einzelnen Menschen wichtig sind, müssen wir resilienter werden. Eine engagierte, widerstandsfähige Gesellschaft und eine stabile, der Wahrheit verpflichtete Demokratie bedingen einander. Umfragen zeigen, dass das Interesse junger Menschen an der kritischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gestiegen ist. Das verhindert aber nicht, dass zu viele ihre Informationen aus diversen Medien beziehen, in denen Falschinformationen bewusst und zielgerichtet verbreitet werden. Die Gefahr, billigem Populismus im Wahlkampf in die Falle zu gehen, ist erheblich. Es gilt also, selbstbewusst und auf Augenhöhe den Informations- und Meinungsaustausch zwischen den Generationen zu fördern und verstärkt historisch-politische Bildungsarbeit zu betreiben, die aufklärt und bereit ist zum Dialog – nur so wird aus dem Schlagwort „Nie wieder“ ein konkretes Tun. Warnen und Mahnen reicht nicht, Handeln ist angesagt. So verteidigen wir die europäischen Werte wie Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Respekt und Toleranz gegen die Angriffe ihrer Feinde. Ob es nationalistische Populisten in Europa sind oder der russische Diktator Wladimir Putin, der seit fast drei Jahren seinen mörderischen Krieg gegen die Ukraine führt: Sie alle eint, dass sie die Angst vor genau diesen Werten antreibt. „Nie wieder“ muss daher auch heißen, nicht die Angst zu unserer politischen Ratgeberin zu machen, sondern sich jeden Tag, nicht nur am Volkstrauertag, selbstbewusst und klar zu den europäischen Werten zu bekennen und so das demokratische Europa zu verteidigen. Das ist die Botschaft jedes einzelnen Kriegsgrabes an uns.
Weihnachtsmarkt in Aschendorf - wir freuen uns, dass wieder so viele Aussteller und Akteure zum Altenkamp kommen. Vielen Dank dafür und ein großes Danke an den Handel, Handwerk und Verkehr Aschendorf und Umgebung e.V. für die Organisation 🎄🧑🎄